Weser Report, 17. September 2006
VON BETTINA GÖSSLER
TV-Diskussion um den „Feminismus als Lebenslüge“
Eigentlich hat nur Buchautorin Eva Herman gefehlt, als Schauspielerin Uschi Glas, Moderatorin Charlotte Rache und Professor Dr. Gerhard Amendt (Leiter Institut für Geschlechterforschung Uni Bremen) zum Wochenbeginn in der ARD-Talkshow von Sandra Maischbergerüber die „Lebenslüge Feminismus“ diskutierten. „Die ehemalige Tagesschau-Sprecherin war zeitgleich auf einem anderen Sender zu sehen“, weiß eine, die mittendrin statt nur dabei war: Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann stand am Montagabend für folgende These ein: „Die Feministinnen haben die Mütter diskreditiert und in hohem Maße verunsichert.“ Ihr seien die Kinder immer wichtiger als die Karriere gewesen. Uschi Glas hat das ebenfalls behauptet, gab aber zu, privilegiert gewesen zu sein. Sie habe mit ihrem Beruf spielen können und nur im Münchener Raum gedreht als ihre Söhne noch klein gewesen seien. Die 28-jährige Charlotte Roche preschte hingegen vor „Feminismus ist etwas, das ich lebe“, betonte sie, was von den Damen mit mehr Lebenserfahrung skeptisch betrachtet wurde. Dafür konnte Motschmann ihren Auftritt als Erfolg verbuchen: „Ich habe selten so viel positive Resonanz bekommen“, freute sie sich.
Fotos: ARD
Elisabeth Motschmann, Charlotte Roche (linkes bild von links) und Uschi Glas diskutieren in de Talkshow „Menschen bei Maischberger über Feminismus.