Motschmann: „Es war ein großer Abend für Bremen“

Bremer Anzeiger, 20. August,2006.

Kulturstaatsrätin war beim Auftritt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in Salzburg

Von Heiner Stahn und Martin Märteus

BREMEN. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hatte die Ehre, und war zu einer der bedeutendsten Musikveranstaltungen überhaupt, den Salzburger Festspielen, eingeladen. Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann begleitete die Bremer Musiker zu ihrem Auftritt.

BREMER ANZEIGER: Wie war es in Salzburg?

Elisabeth Motschmann: Ich habe einen exzellenten Auftritt der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen gesehen. Die Salzburger Festspiele sind das renommierteste Festival im Bereich klassischer Musik weltweit. Zudem steht Salzburg durch das Mozartjahr noch mehr im Mittelpunkt der Kulturöffentlichkeit. Ein tolles Erlebnis.

Was hat die Kammerphilharmonie gespielt?

Die Haffner-Serenade, eine Uraufführung eines Cello-Konzertes von Wolfgang Rihm – dem derzeit wohl namhaftesten zeitgenössischen Komponisten der Welt. Und zum Abschluss gab es noch eine Mozart-Sinfonie. Die Zuschauer waren so begeistert, dass das Orchester unter der Leitung Paavo Järvis zwei Zugaben geben musste. Es war ein großer Abend für Bremen und für mich natürlich auch. Bremen wurde in Salzburg ausgezeichnet repräsentiert.

Waren Sie auch ein bisschen stolz?

Ich war richtig stolz auf die Kammerphilharmonie. Dass Bremen einen so tollen Kulturbotschafter auf ein solch grandioses Festival schicken kann, ist etwas ganz Wunderbares. Wolfgang Rihm hat sich äußerst positiv geäußert und auch der Intendant der Festspiele Peter Ruzicka war begeistert. Das war Lob von höchster Stelle. Eine Adelung fürs Orchester.

Sie sprachen eben davon, daß die Salzburger Festspiele das weltweit bedeutendste Musikfest sei. Am 2. September beginnt das Musikfest Bremen. Wo sehen Sie das Bremer Event im Vergleich?

Das kann man so nicht vergleichen, wenngleich wir auch wieder eine Produktion haben werden, die derzeit in Salzburg aufgeführt wird. Mozarts idyllische Serenata „Il re Pastore“ wird als Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und dem Beethovenfest Bonn zu hören sein. Intendant des Musikfestes Thomas Albert versteht es, den Brückenschlag zu den Salzburger Festspielen zunehmend zu festigen. Insofern profitieren wir in Bremen natürlich auch ein bisschen von Salzburg. Vergleichen kann man aber beide Veranstaltungen natürlich nicht, Das Musikfest Bremen braucht sich nicht zu verstecken, hat aber eher eine deutschlandweite Ausstrahlung. Salzburg strahlt weltweit.

1992 verlegte die deutsche Kammerphilharmonie ihren Sitz von Frankfurt nach Bremen. Mittlerweile ist sie eines der wichtigsten kulturellen Aushängeschilder der Hansestadt geworden. Bleibt sie denn auch in Bremen?

Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass die Kammerphilharmonie in Bremen bleibt. Auch Kultursenator Jörg Kastendiek wird dies weiterhin mit vollem Engagement tun. Es wäre aus meiner Sicht für Bremen unverantwortlich, ein solches Orchester ziehen zulassen, das Bremen in der Welt vertritt. Sowohl aus kultureller, als auch aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht.

Auf welchem Platz würden Sie die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen bei einem Ranking einordnen?

Sie gehört ganz sicher zu den besten fünf Orchestern im Bereich der Kammermusik in Europa.

Komponist Wolfgang Rihm, Kulturstaatsrätin Elisabeth Motschmann und Albert Schmidt, Geschäftsführer Musikfest Bremen, in Salzburg. Foto: Agentur