WESER KURIER, 28.Mai 2004
Am Mecklenburger Platz war gestern Brunneneinweihung
Von unserer Redakteurin Erika Thies
Auf dem Mecklenburger Platz im Viertel war gestern kein Wochenmarkt, und es tollten dort auf dem Spielplatz auch keine Kinder herum. Aber die Marktbezieher und ihre Kundschaft, die Kinder, deren Eltern und viele andere – sie können sich alle künftig freuen an einer Skulptur des Bremer Künstlers Achim Manz, die nun dort steht.
Auf dem Mecklenburger Platz im Viertel war gestern kein Wochenmarkt, und es tollten dort auf dem Spielplatz auch keine Kinder herum. Aber die Marktbezieher und ihre Kundschaft, die Kinder, deren Eltern und viele andere – sie können sich alle künftig freuen an einer Skulptur des Bremer Künstlers Achim Manz, die nun dort steht.
Es ist ein Brunnen aus Terrazzo-Material, schlicht und schwungvoll in der Form. Daraus ergießt sich bei Bedarf ein Wasserstrahl für durstige Kehlen, schmutzige Kinderhände oder auch zum Abwaschen eines gerade gekauften Apfels vor dem Verzehr.
Kultur-Staatsrätin Elisabeth Motschmann war sehr angetan von der „kleinen, feinen Arbeit“, die zugleich Kunstwerk und funktionaler Alltagsgegenstand sei und damit „in der besten Tradition von ‚Kunst im öffentlichen Raum‘“ stehe. Ortsamtsleiter Robert Bücking freute sich über das hohe künstlerische und handwerkliche Niveau – und wünschte sich für seinen Stadtteil noch mehr Brunnen. Er trauert besonders dem Pferdebrunnen nicht weit vom Theater am Goetheplatz nach.
Achim Manz, Jahrgang 1957, ein Bremer Künstler, der auch in Bremen geboren ist, hatte den kürzesten Anmarschweg: Er wohnt in Sichtweite des Mecklenburger Platzes. Längst auch überregional bekannt, war er bereits als Stipendiat in der römischen Villa Massimo, und er ist im vergangenen Jahr der erste Bremer Künstler gewesen, den die Einladung erreichte, an der Ausstellung zum Kunstpreis der Böttcherstraße teilzunehmen. Vor fast neun Jahren verdoppelte Manz einen neun Meter hohen Erker der Berufsschule am Steffensweg, vor vier Jahren schuf er für eine Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus eine „Badestelle“.
Der schöne, zweckmäßige Brunnen hat alles in allem 15000 Euro gekostet. Das Geld kam von der Stiftung „Wohnliche Stadt“. Auf die Einweihungsgäste fiel sanfter Nieselregen; und alle mussten lachen, als ein Hund zu seinem eigenen Erschrecken den Wasserstrahl in Gang setzte. Es geschieht mit Hilfe eines Bodensensors, auf den man treten muss, und der Künstler dankte besonders auch einem einfallsreichen Weltraumtechniker, der das System austüftelte, nun namentlich aber nicht genannt sein wollte.
Beim Ausprobieren des neuen Brunnens sieht man hier (von links) Robert Bücking, Achim Manz und Elisabeth Motschmann
Foto: J. Stoss