Bremer Anzeiger,28. Juli 2001
Wir wissen nicht, was Frau Motschmann empfiehlt, könnten wir beginnen, in Anlehnung an eine Reklame, die zum geflügelten Wort wurde. Aber das wäre gelogen, denn Frau Motschmann sagt, was sie meint, was zum Erfolg führt.
Glück, kriminalistisches Gespür und Hartnäckigkeit habe die zwölf berühmten und äußerst wertvollen Zeichnungen, die seit über 50 Jahren in der Kunsthalle fehlten, wieder nach Bremen zurückgeführt. Darunter befinden sich auch welche, die mit Dürer und Rembrandt signiert sein sollen.
Frau Motschmann kann sich ohne schlechtes Gewissen diesen Erfolg ans Revers heften, ist sie doch Staatsrätin im Kulturressort. Außerdem hat sie einen Mann, der ist Pastor und predigt über solche Dinge wie Glücklichsein, Wichtigkeit von guter Ernährung, Dankbarkeit. Wer also auch noch wissen will, was Herr Pastor Jens Motschmann empfiehlt, kann ja mal am Sonntag vor dem Bummel an der Schlachte die Schritte in die Martinikirche lenken. Ein geradezu verschwenderisches Paar, wenn es stimmt, dass guter Rat teuer ist.